Die Kosten für das KFZ Gutachten nach einem Unfall hängen unmittelbar von der Schadenshöhe ab. Grundsätzlich gilt hier ein bestimmter Prozentsatz von der Schadenssumme als Honorar für den Gutachter. Dabei gilt: Je höher der Schaden, umso teurer das Schadengutachten. Die kleineren Schäden werden in der Regel mit circa 35 Prozent abgerechnet. Bei größeren Schäden fällt der Prozentsatz bei einem unabhängigen KFZ Gutachter auf etwa 7 Prozent.

Zum Beispiel: Ein entstandener Unfallschaden in Höhe von nur 1.000 Euro generiert die Kosten für ein Schadengutachten in Höhe von 350 Euro. Beträgt der Schaden jedoch 20.000 Euro, kostet das Gutachten 1.400 Euro.

Es ist auch möglich, dass die Gutachterkosten nach einem Stundensatz berechnet werden. Dies ist jedoch eher bei schweren Unfällen beziehungsweise Schäden der Fall. 

Bei einem unverschuldeten Unfall kostet Sie ein Gutachten in der Regel nichts, da in einem solchen Fall die Versicherung des Unfallverursachers die Kosten übernehmen muss.

Die Kosten für ein KFZ Gutachten werden anhand von Bemessungstabellen großer Autoverbände ermittelt und hängen größtenteils mit der Höhe des Unfallschadens zusammen. Für gewöhnlich fallen diese höher aus, je höher auch der Schaden ausfällt, obwohl der Prozentsatz bei steigender Schadenshöhe sinkt. Hierbei handelt es sich jedoch um das Grundhonorar des Gutachters. Zudem werden Telefon-, Foto-, Porto-, Anfahrtskosten und weitere ähnliche Nebenkosten berechnet. Deutlich günstiger als ein vollständiges KFZ Gutachten ist ein Kurzgutachten. Dieses ist kaum teurer als ein herkömmlicher Kostenvoranschlag und kann bei einfachen Bagatellunfällen durchaus ausreichen.

Bei einem KFZ Schadengutachten halten Sie möglichst den Unfallbericht mit Unfallskizze, das Kennzeichen des Unfallgegners sowie die Anschrift und den Namen der gegnerischen Versicherung bereit. Des Weiteren benötigt der KFZ Sachverständige unbedingt den Fahrzeugschein des Unfallfahrzeugs sowie weitere Daten: 

• Datum und Uhrzeit des Unfalls
• Informationen zu Alt- und Vorschäden
• Serviceheft/Wartungsberichte (falls vorhanden) 
• Nachweise über kürzlich durchgeführte Reparaturen
• Nachweise über durchgeführte Umbauten oder Nachrüstungen
• Kontakt Ihres Rechtsanwalts

Wichtig! Sofern Sie bei Ihrem Fahrzeug in der Vergangenheit bereits einen Unfall mit einer Versicherung abgerechnet haben, müssen Sie Ihren Gutachter darüber unbedingt unaufgefordert informieren. Ebenso müssen Sie ihm alte Gutachten oder bestehende Kostenvoranschläge vorlegen. Kommen Sie dieser Pflicht nicht nach, ist die gegnerische Versicherung berechtigt, Ihren Schadenfall in vollem Umfang abzulehnen.

Das KFZ Gutachten ist ein wichtiges Dokument, das alle relevanten Informationen über den jeweiligen Autounfall, das beteiligte Fahrzeug und den entstandenen Schaden beinhaltet. Der KFZ Gutachter fasst darin alle technischen Daten, die vorliegende Sonderausstattung sowie die wichtigen Eigenschaften des beschädigten Fahrzeugs zusammen. Der Sachverständige listet zudem alle Schäden, die mit dem entsprechenden Unfall zusammenhängen, da sich daraus der Gesamtschaden ermitteln lässt. 

Der KFZ Sachverständige dokumentiert die durch den Unfall entstandenen Schäden mittels Fotoaufnahmen und benennt die Reparaturmöglichkeiten, woraus sich die Reparaturkosten ergeben. Ältere Mängel am Fahrzeug, die nicht durch den Unfall entstanden sind, werden allerdings separat aufgeführt. Die Kostenübernahme für die Beseitigung dieser Beschädigungen durch die gegnerische Versicherung ist zwar so gut wie unmöglich, jedoch sind diese für den Wert des Fahrzeugs VOR dem Zwischenfall von Bedeutung. 

Im KFZ Gutachten sind also auch Angaben zum Wiederbeschaffungswert (dem Wert des Fahrzeugs vor dem Unfall), eine Beurteilung über die Wertminderung infolge des Unfalls sowie der Fahrzeugrestwert aufgeführt. Darüber hinaus ist darin die unfallbedingte Ausfallzeit zu finden, die für die Nutzungsausfallentschädigung von Bedeutung ist. Des Weiteren trägt der KFZ Experte ins Gutachten die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der Reparatur ein. Sollte beispielsweise ein wirtschaftlicher Totalschaden bescheinigt werden, gelten meist spezielle Regelungen für die Beseitigung der Schäden am Unfallfahrzeug.